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ETHIKMEDIA 2007-2008

Qualitätsanforderungen für didaktische Multimediaprodukte

 

Am Institut für Bildung und Medien Berlin werden Lehr- und Lernarragements in Form von Weiterbildungsmodulen für die ethische Bildung erarbeitet und in Blended-Learning-Konzepte integriert.
Weiterbildungsmodule zu Qualitätsanforderungen und Qualitätsbewertung für Multimedia sowie Weiterbildungsmodule zu Multimedia für verschiede Themenfelder ethischer Bildung sind daher wesentliche Elemente für die Erarbeitung anwendungsorientierter Blended-Learning-Konzepte. Sie können sowohl in Präsenzphasen als auch in E-Learning-Phasen zweckmäßig genutzt werden.
Um Lehrende in der Erwachsenenbildung zu befähigen, didaktisch gut gestaltete Multimediaprodukte für ethische Bildung zu ermitteln und zu verwenden, wurde ein Bewertungs- und Prüfsystem als Bewertungsmodul erarbeitet und als interaktives Bewertungssystem für die Weiterbildungspraxis im Internet zur Verfügung gestellt. Mit einem elektronischen Bewertungsbogen [1] können Lehrende eigene Bewertungen vornehmen und in die „Multimedia-Datenbank Ethische Bildung“ einstellen. Im Zentrum des Bewertungs- und Prüfsystems für didaktische Multimediaprodukte stehen vier Anforderungs- und Bewertungsgruppen:

1. pädagogisch-inhaltliche Qualitätsanforderungen
zur Beurteilung von Bildungsabsichten und Bildungsmöglichkeiten,

2. didaktisch-methodische Qualitätsanforderungen
zur Beurteilung der Lernarrangements und der Lernmöglichkeiten,

3. mediale Qualitätsanforderungen
zur Beurteilung des Designs und der Gestaltung,

4. Bedienungsanforderungen
zur Beurteilung des Nutzungskomforts und der Handhabung.

 


[1] http://www.treffpunkt-ethik.de/download/Bewertungsbogen.pdf

Eine Vielzahl von Kriterienkatalogen, Bewertungskriterien und zu prüfenden Aspekten werden in der Literatur[1] diskutiert und zum Teil – mehr oder weniger umfänglich und häufig – auch in der Praxis verwendet. Um ein praktikables Verfahren realisieren zu können, sind Konzentration und Gewichtung erforderlich. Aus pädagogischer und didaktischer Sicht erfolgt im Kriterienkatalog und Bewertungsverfahren eine Konzentration auf die vier angeführten Bewertungsgruppen, um vergleichbare Bewertungen zu sichern und äquivalente Gewichtungen vornehmen zu können. Diese vier Gruppen gewährleisten, dass bei der notwendigen Gliederung die Gesamtsicht nicht aus dem Auge verloren wird.
Ortner vergleicht die vier Gestaltungsfelder didaktischer Multimediaprodukte mit den vier Blättern eines glücksbringenden Kleeblattes. Das didaktische Multimediaprodukt, das mit allen vier Blättern umfassend ausgestattet ist, ist ein sehr geeignetes Bildungsmedium für die ethische Bildung.[2]
Zu jeder Kriteriengruppe gehören sechs Qualitätskriterien, denen eine unterschiedliche Anzahl von Prüfaspekten zugeordnet ist.
Zu jedem Qualitätskriterium der vier Bewertungsgruppen gehören jeweils mehrere Prüfaspekte, die analysiert werden, wie das jeweilige Prüfkriterium in dem didaktischen Multimediaprodukt angelegt und bei der Nutzung realisierbar ist[3].


[1] Vgl. Literaturliste
[2] Gerhard E. Ortner, Das multimediale Kleeblatt. Der erfolgreiche Weg zur hohen Bildungsqualität, in: L.A. Multimedia, 3/2003, S. 20.
[3] Vgl. Bewertungsverfahren und Bewertungsbogen: http://www.treffpunkt-ethik.de/default.asp?id=770